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Der neue Trend des „Slum-Tourismus“ – Was ist das eigentlich?

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Immer mehr Touristen reisen derzeit nicht mehr in die typischen Urlaubsländer, sondern wollen einfach mal weg von dem reinen Standard, den sie normalerweise erleben. In den letzten Jahren waren besonders Länder, wie unter anderem Afrika und Brasilien bei den meisten Touristen sehr beliebt. Doch nicht,  um dort einen Badeurlau verbringen zu können, sondern in allernächster Nähe zu erleben, wie die Menschen dort leben. Dieser Boom in die Slums-Ländern sehen Kritiker jedoch nicht gut. Oftmals heißt es, dass es eher eine herabwürdigende Safari ist, bei denen sich die Völker dort nicht sonderlich wohlfühlen. Andere Anbieter wiederum, vor allem die aus der Entwicklungshilfe werben eher damit, dass Touristen in den jeweiligen Ländern Urlaub machen können.

Armutsviertel als Reiseziel immer beliebter

Gerade die Slums, vor allem die Armutsviertel von Rio de Janeiro und Kapstadt werden heute gerne von den meisten Touristen besucht. Die Menschen dort leben jedoch an der Armutsgrenze. In Wellblechhütten oftmals nicht einmal mit fließendem Wasser, begutachten Touristen die eher menschenunwürdigen Verhältnisse dort, in denen Deutsche nicht einmal überleben würden. Die Menschen dort kennen es jedoch nicht anders.
Heute werden bereits Führungen in diese Gegenden angeboten. Auf Fahrrädern oder in einem Jeep können Urlauber die einzelnen Slums besuchen. Jährlich reisen mittlerweile mehr als eine Millionen Menschen dort hin und schauen sich die Armutsviertel an. Doch was ist eigentlich der Grund dafür? Viele Urlauber wollen einfach die Entwicklung der Länder erleben. Sie möchten sehen, wie das Leben in den Slums ist und ob die Menschen dort leben können. Das sie an der Armutsgrenze leben und den Luxus, den die Touristen hingegen haben nicht kennen, ist den meisten Menschen nicht einmal klar. Für die meisten Touristen ist es sogar eine Form Attraktion, die Slums zu besuchen.

Das große Problem des Slum Tourismus

Des Weiteren stellt der Slum Tourismus zugleich ein großes Problem dar. Schließlich wird die Armut der Menschen dort als sogenanntes Kulturgut erklärt. Doch auch die Sichtweise der Besucher wandelt sich, sodass man bereits die Entwicklung dort sehr problematisch ansieht. Es ist mehr als fragwürdig, wenn man die Armut selbst als strukturelle Ungleichheit ansieht, sondern vielmehr als Ausdruck der afrikanischen Kultur. Die Einwohner fühlen sich von dem großen Tourismus Boom mehr als gestört. Doch wie denken die Touristen eigentlich darüber? Den meisten Urlaubern dort ist es einfach egal. Sie machen sich nicht einmal Gedanken darum, wie sich die Menschen fühlen, wenn andere Menschen aus reichen Ländern zu schauen, wie schlecht es ihnen geht.

Auf der anderen Seite gibt es auch Bewohner, denen es völlig egal ist, wie viele Touristen das Dorf besuchen. Einige von ihnen sind sogar Stolz auf ihr Dorf und auf deren Entwicklung der letzten Jahre, auch wenn diese eher klein sind.

Doch wer bietet eigentlich solche Reisen an?

Das die Touristen nicht von alleine in die Slums reisen ist eigentlich jedem klar. Fraglich ist es allerdings, wer solche Reisen anbietet und wer dahingehend Profit aus der ganzen Sache schlägt. Wer sich alleine mal im Internet umschaut wird schnell erkennen, dass Slums Reisen heute bei vielen Anbietern möglich sind. Die meisten bieten Tagestouren an oder ermöglichen den Touristen sogar mehrtätige Reisen mit Übernachtung. Die kleinen Dörfer und Einwohner in den Slums profitieren von diesem Boom keinesfalls. Sie müssen leider weiter in den armen Vierteln leben und sich an der Armutsgrenze durchkämpfen.